Züri HB und Züri West

Schon die Fahrt war aufschlussreich. Nicht alle Mitarbeiter sind regelmässige Zugfahrer, aber die meisten bei uns haben mit digitalen Zügen, Strecken und Gleisen zu tun. Gut zu sehen, dass es das Alles auch in echt gibt. Erkenntnisse wie "mit der Strecke war ich ja ewig beschäftigt" oder "ach, das ist der Tunnel in Bau, der unbedingt in die Karte musste" gehörten zu den laufenden Erkenntnissen dazu.

Auch in den Katakomben unter Züri HB findet sich ein Bahnhofplan.

In Zürich nahmen wir zuerst einmal ein Angebot der SBB wahr, hinter die Kulissen des Bahnhofs zu schauen. Die Führung startete im Ausstellungsraum unter dem Bahnhof. Der war einmal als Autobahnröhre gebaut, hat seine eigentliche Bestimmung aber dank modernisierter Verkehrskonzepte nie erfüllt. Nachdem der entspannte Pensionär von der SBB, der die Führung leitete, Filme gezeigt und allerlei interessante Geschichten erzählt hat, gingen wir auf Tour durch den Bahnhof. Leider standen die Schaltzentralen, wo der Bahnhof gelenkt wird, nicht auf dem Programm, und es ging viel um die Logistik, die nötig ist, um die vielen Shops im Bahnhof zu beliefern. Immerhin waren die Unmengen an Heiz- und Kühlanlagen, die Strom- und Wasserversorgung, und vor allem die vielen Rohre, die sich bis zu vier Stockwerke unter den Bahnhof schlängeln, recht beeindruckend. Auf der Balustrade des HB, direkt oberhalb von Kilometer 0 des Schweizer Schienennetzes, endete die Führung.

Bei Kilometer 0 des Schweizer Schienennetzes.

Moules à la crème mit einem Weissen im Les Halles.

Zum Teil zwei des Ausflugs ging es nach Züri West. Züri West war ehemals ein reines Industriequartier, das mit dem Niedergang vieler Firmen einen rasanten und noch immer andauernden kulturellen und städtebaulichen Wandel erfahren hat. Kultur und Städtebau haben wir aber nur im Vorbeigehen mitgenommen, bei unserer Tour ging es vielmehr um die kulinarischen Highlights, die Züri West zu bieten hat. In sechs Restaurants gab es zu kurzweiligen Geschichten richtig feines Essen und Trinken. Moules à la crème in Les Halles, das Saisonbier auf dem Steinfels-Areal und Habanero Chili bei Don Weber waren meine persönlichen Highlights. Nachdem der Vormittag im Bahnhof eher etwas trocken war, hat die Food Tour alles mehr als gut gemacht.

Viel Glas im Lasalle.

Trotz vollem Bauch und einem leicht erhöhten Alkoholpegel entbrannten auf der Rückfahrt doch noch inspirierte Diskussionen zu der einen oder anderen Roadmap. Man darf gespannt sein, was davon demnächst in Code gegossen wird.

22.6.2016
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